gefangen
in einem palast aus weißem damast horte ich immer noch die luft. die leichte. geatmet mit dir. tiger. in freier wildbahn. erinnert meine haut noch. den hauch von wind. der meinen leib streichelte. nachts um halb drei. an den stellen. die nun langsam gefühllos werden. ach. wie war ich frei und leicht. mit dir. noch gestern. ohne gedanken an morgen. färbte die sonne meine haut mit einem hauch von braun. nun sehe ich die narben mehr denn je auf ihr. doch. wie sollte ich. unglücklich sein. nach dieser glückseligen zeit in freiheit. nun in dieser zeit. der unseligen. der unfreiheit. festgesetzt. angezählt. gefangen wohl. doch. losgelöst von allem elend. das nur von außen an mich drängt. mit diesem wirren kopf. in dem noch bunte blumen sprießen. und diesem wilden herzen. welches stetig hüpfer macht. sie sind mir hoffnung. in dieser milden nacht in einzelhaft. sie nimmt sich so viel sanfter aus gegen den tag. von horden geprägt. die durch die sonne laufen. und spuren hinterlassen. dunkle schatten werfen auf mein bett. gern will ich da alleine liegen. heute nacht. in dunkelblau. noch einmal mit bildern. himmelblau. hinter meinen augen. von dir. tiger. und von der steppe. wo am weiten horizont glühendrot die sonne untergeht. des nachts. wenn der mond kühle ausgießt. ich nackt an deinem bauche ruhend. einschlafen darf. wo wärme strömt aus deinem fell. dessen wilden duft nach kraft und stärke ich gierig inhaliere. ja. daraus atme ich. gegen all die stickigkeit und enge an. die herrschen will hier über mich. so tropft die zeit davon. vergänglich. wie auch ich. doch. ich will nicht sterben. nicht heute. wo ich außerhalb von allem bin. will meinen herzschlag immerzu erneuern. solange bis ich sterben kann. innerhalb von allem. vielleicht morgen.