wien. dezember. kurz vor ende.

dich sehnen
und dich wissen
dort draußen
südwestlich
und ich
in dieser verwirrenden
lärmenden stadt
mitgezogen vom strom
der massen
die mich empfangen
und festhalten
nicht loslassen
entlang der
ringe plätze und gürtel
vorbei an restaurierten fassaden
herausgeputzten straßen
dem architektonischen größenwahn
frieren im regen
unter dem schirm
gezwängt
in die schere
von gruppen
links und rechts
japaner rumänen russen
ellenbogen wolfskinjacken mannersackerln
abzweigflucht
in die stille und leere
der hohen kirchen
museen galerien gruften
himmel ruhe und demut
im entrée
im rücken an der kassa ein karrierter
“ich bin lehrer und mit 52 schülern hier“
auf dem absatz kehrt
ins café
tisch zweiundzwanzig
“gedulden sie sich bitte circa a dreiviertel stund“
zur nacht dann schlange stehen
bis sich die tore ins illuminierte öffnen
“jacke auf. tasche auf. der schirm darf nicht mit herein“
weiter stehen
warten
gefühlte stunden
endlich
“guten abend wien“
herz und leib massiert
von presslufthammerpunk
hundertachtzig minuten
fünfzehntausendneunhunderneunundneunzig
und ich
dich sehnend
und wissen
hundertfünfzig kilometer südwestlich
pocht leis dein herz

 


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